Corona Interview mit Martin Kosch
Manche kennen Martin als Kabarettist, manche kennen ihn als Zauberer. Er ist zudem Präsident der magischen Zirkels Graz und war, neben Paul Sommersguter und Michael Großschädel, der dritte im Projekt “Der Lange Weg zur Bühne“, über den wir in unseren Ostergrüßen 2021 berichteten.
Heute hat er mir meine fünf Corona Fragen beantwortet.
Viel Spaß beim lesen!
Wie hast du die Pandemie bisher persönlich erlebt? Was hat es für dein Leben bedeutet?
Die Pandemie war bzw. ist natürlich ein ziemlicher Einschnitt in mein Berufsleben. Ich persönlich habe alle Phasen durchlebt. Im ersten Lockdown tat die Entschleunigung und der Ausstieg aus dem Hamsterrad richtig gut. Lockdown 2 und 3 waren dann eine ziemliche Herausforderung.
Ich hätte Anfang 2021 ein neues Programm auf die Bühne gebracht. Ich wusste zwar, dass es sich theoretisch ausgehen könnte, aber im Innersten war so ein Gefühl da, dass es sich nicht ausgeht. Diese ständige Ungewissheit und der Zick-Zack-Kurs der Bundesregierung war für den Kreativitätsprozess alles andere als fördernd.
Wie bist du als Künstler mit der Situation umgegangen? Was hatte Erfolg und was eher nicht?
Es wurde wie bei vielen anderen Kollegen und Kolleginnen probiert, Onlineformate zu generieren. Das hat in der Zauberei ganz gut funktioniert. Im Kabarett (meinem Hauptsteckenpferd) leider gar nicht. Da braucht man sowohl als Künstler als auch als Zuschauer einfach das direkte Feedback.
Wenn du die Zeit zurück drehen könntest, gibt es etwas, das du aus jetziger Sicht anderes machen würdest?
Weniger Bier trinken.
Wie hat sich die Pandemie aus deiner Sicht auf die Zauberkunst ausgewirkt? Wo gab es die größten Veränderungen?
Ich habe mir bei der Auswahl der Kunststücke überlegt, was kann ich vorführen, wo ich mit dem Publikum nicht direkt in Kontakt treten muss, sprich wo ich keinen Zuschauer auf der Bühne brauche.
Welche Veränderung in der Welt, die durch die Pandemie entstanden sind, werden deiner Meinung nach auch in Zukunft erhalten bleiben?
Das kann ich überhaupt nicht abschätzen. Was ich jedoch inständigst hoffe, dass sich zumindest unser Sozialverhalten wieder in eine normale Richtung bewegt und die Spaltung der Gesellschaft wieder gekittet wird.
Kabarett & Comedy Magic
Photocredit: Christoph Kulmer