Historisches Wien
Mit Wien verbinden viele als erstes den Stephansdom, das Riesenrad, oder das Wiener Schnitzel. Aber auch die Zauberei gehört zu Wien, wie der Wiener Walzer. Im Laufe der Zeit hat sie viele Spuren in der Stadt hinterlassen, die bis heute erhalten blieben. Wenn Du in Zukunft durch Wien spazierst, kommst Du vielleicht bei dem einen oder anderen Punkt vorbei!
Eine Reise in die Vergangenheit beginnt oft am Friedhof. Auch am Zentralfriedhof in Wien schlummern hier so manche berühmte Magier aus vergangenen Tagen. Eines der meistbesuchten ist mit Sicherheit das von Johann Nepomuk Hofzinser (19.06.1806 – 11.03.1875).
Du findest es hier: Gruppe 4, Reihe 2, Grab 16. |
Hofzinser war einer der bedeutendsten Zauberkünstler des 19. Jahrhunderts. Vor allem als Kartenmagier ist er heute noch vielen ein Begriff. 1857 eröffnete er in Wien den “Salon Hofzinser” in der Wollzeile 789 (heute Wollzeile 38, die Adresse des bekannten Restaurant Plachutta). Er trat hier übrigens auch mit seiner Frau, die das Medium in einer Mentalnummer spielte. Der Salon wechselte danach mehrmals die Plätze. Es ging in die Himmelpfortsgasse Nr. 953 (heute Himmelpfortgasse 15), danach in die Walfischgasse 8 und endete am Fleischmarkt im Hotel „Stadt London“.
Nach ihm benannt ist die Hofzinsergasse im 16. Bezirk. |
Wer gleich zwei Bücher über Hofzinser schrieb war Ottokar Fischer (10.11.1873 – 01.12.1940). Auch sein Grab befindet sich am Zentralfriedhof und wird auch immer wieder mal von Freunden der magischen Unterhaltungskunst besucht.
Du findest es hier: Gruppe 3, Reihe 22, Grab 23. Fischer leitete ab 1898 das Kratky-Baschik-Zaubertheater im Wiener Prater. Außerdem hatte auch er von 1914 bis ca. 1928 bereits ein Zaubergeschäft in der Favoritenstraße 30! 2016 wurde im 10. Bezirk die Ottokar-Fischer-Gasse nach ihm benannt. |
Anton Kratky Baschik (1821 – 28.08.1889) ruht ebenfalls dort. In Wien bekannt ist der vor allem durch das gleichnamige Zaubertheater. Es hatte 1000 Sitzplätze und war damit zur damaligen Zeit das größte Zaubertheater der Welt.
Nach ihm ist der Kratky-Baschik-Weg im Wurstelprater benannt. |
Im alten israelitischen Teil des Friedhofs findet sich das Grab von Compars Herrmann (23.01.1816 – 08.06.1887). Ein deutscher Künstler, der aus der Internationalen Zauberkünstlerfamilie Herrmann stammte.
Du findest es hier: Gruppe 6, Reihe 29, Grab 38. Nach ihm benannt ist der Compars-Herrmann-Weg im 21. Bezirk. |
Aber auch viele weitere Gräber von bekannten Wiener Zauberkünstlern sind am Zentralfriedhof zu finden. Dazu gehören zum Beispiel Fritz Lisetti (Evangelischer Teil, Gruppe 12, Reihe 5, Grab 56), oder auch die von Anton und Berti Stursa (Gruppe 34 B, Reihe 10, Grab 18).
Wessen Grab hier nicht zu finden ist, ist das von Ludwig Döbler (05.10.1801 – 18.04.1864). Döbler war einer der vornehmsten Zauberkünstler seiner Zeit, verkehrte in den höchsten Kreisen. Nicht nur deswegen möchte ich ihn an dieser Stelle erwähnen, sondern auch weil es auch hier eine Gasse in Wien gibt, die seinen Namen trägt. Du findest die Döblergasse im 7. Bezirk. |
Aber auch sonst gibt es viel in Wien zu entdecken. Alleine 6 Zauberklubs sorgen regelmäßig für magische Unterhaltung in der Stadt. Zwei Veranstaltungsorte, sollten sich Freunde der Zauberei hier nicht entgehen lassen. Einerseits den Döbler-Salon (Klublokal des MCW), oder auch der Kalanagsalon im Cafe Zartl.
Zwei weitere Must-see für historisch Interessierte sind hier natürlich auch das Circus- & Clownmuseum mit eigener Zauberabteilung, so wie das Zauberkastenmuseum. Im Circus- & Clowmuseum finden zusätzlich noch Regelmäßig Zaubershows auf der Bühne, aber auch Close Up Shows statt! |