Wenn der Krieg ausbricht
Wir sind es nicht gewohnt. Zum Glück sind wir es nicht gewohnt. Krieg vor der eigenen Haustüre, in Europa. Krieg und alles an schrecklichen Schicksalen, die damit zusammen hängen.
Nach zwei Jahren Pandemie scheint es nun tatsächlich Licht am Ende des Tunnels zu geben. Immer mehr Länder ziehen Maßnahmen zurück. Zudem geht es Richtung Frühling und die Temperaturen werden bald steigen, was erfahrungsgemäß zu einem geringen pandemischem Geschehen führen wird. Und außerdem, es ist kurz vor Faschingsdienstag! Eigentlich also für viele von uns die Zeit, wo die Gedanken Richtung Auftritte gehen.
Endlich wieder live vor Publikum. Endlich wieder Menschen unterhalten, zum Staunen oder auch zum Lachen bringen. Aber geht das jetzt? Ist es in Ordnung, während wir über die Medien die fürchterlichen Bilder aus der Ukraine sehen?
Ich habe die letzten zwei Tage viel darüber nachgedacht. Letztendlich musste ich feststellen, die allgemeingültige Antwort schlechthin gibt es nicht. Vielleicht geht es dir wie mir und du hast die nächsten Tage einige Veranstaltungen vor dir. Bei mir ist hier alles dabei. Vom Kindergeburtstag, über die Kinderfaschingsfeier, bis zur Faschingsfeier im Pensionistenwohnheim. Es ist ein komisches Gefühl, nun den Spaßmacher zu geben. Andererseits, ist das nicht genau der Moment, wo man gebraucht wird?
Ich habe etwa 10 Jahre lang Promotion Arbeit für die Roten Nasen Clowndoctors gemacht. Bei Infoständen gab es gelegentlich auch mal Diskussionen darüber, ob das geht, dass Clowns ausgerechnet dort auftauchen, wo doch soviel Leid vorherrscht. Die Antwort lautet hier ja, wenn es Richtig gemacht wird.
Richtig gemacht, haben Clowns, beziehungsweise Humor eine heilende Wirkung. Und auch, oder vielleicht sogar gerade wir als Zauberkünstler haben hier viel Potenziel. Nicht nur, weil es viele Kollegen gibt, die eine professionelle clowneske Figur entwickelt haben, mit der sie ihr Publikum unterhalten. Auch die Illusionskunst bietet hier ungeahnte Möglichkeiten, schaffen wir doch bei einer Darbietung vollkommen unmögliche Realitäten.
Aber wie gesagt, die perfekte Antwort auf die Eingangsfrage ist damit nicht gefunden. Nicht jeder, der mal schnell lustig sein will, sollte ins nächstbeste Krankenhaus laufen und seinen Lieblingswitz zum Besten geben. Genauso wenig wird jede Zaubershow zur Zeit, automatisch so einfach zu rechtfertigen sein. Vernunft, Bauchgefühl und vor jeder Veranstaltung die Frage neu abwiegen ist aus meiner Sicht momentan geboten.
Vom Konflikt in der Ukraine selbst verstehe ich zu wenig. Aber es gab hier einen, der den Verhandlungstisch verlassen und begonnen hat Menschen zu töten. Und das alles wird erst wieder aufhören, wenn er wieder an den Verhandlungstisch zurück kommt. In der Art und Weise wie ich die Zauberkunst betreibe, sehe ich meine Aufgabe darin Freude in die Welt zu bringen. Darum ist es mir als Mensch ein großes Anliegen, dass es hier zu einem schnellen Ende der Gewalt kommt, die diametral zu meinem Weltbild steht. Und ich denke, dass es vielen genauso geht. Das wichtigste, was wir somit tun können, ist uns zu solidarisieren. Hier ist ein Weg dies zu tun…
https://secure.avaaz.org/campaign/de/stop_the_war_loc/
In diesem Sinne, make Love not War.
Spenden-Aktoin der Volkshilfe
https://www.volkshilfe.at/
Spenden-Aktion der Caritas
https://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/europa/ukraine/inlandsvertriebene