Magic World im Wiener Prater – Interview mit Anca & Lucca
Wer kennt sie nicht, Anca & Lucca. Europameister, zweifache Vize-Weltmeister so wie Weltmeister der Mentalmagie. Aber bekannt sind sie nicht nur durch diese und einige Preise mehr, sondern natürlich auch durch ihre unzähligen Live-Shows und TV Auftritte, unter anderem auch bei Penn & Teller.
Neben ihrer unglaublichen Karriere durfte ich die beiden auch als liebevolle Eltern kennenlernen, die auch die große Herausforderung stemmen, alles mit zwei Fußball spielenden Kindern unter einen Hut zu bringen. Diese verbringen gerade bei Festivals auch immer wieder viel Zeit in Garderoben. Andererseits wurde mir verraten, finden sie es natürlich schon auch cool, dass ihre Eltern zaubern und jetzt auch noch im Prater arbeiten.
Im Prater? Ja, du hast richtig gelesen! Denn dort sind sie gerade dabei die Magic World Vienna, ein sensationelles Zaubertheater zu eröffnen! Sie waren bereit hier ein paar Geheimnisse zu lüften und ein paar spannende Details in einem Interview zu verraten. 🙂
Viel Spaß beim lesen!
Ein Theater, vor allem in dieser Größe ist ja eine große Herausforderung. Und gerade aktuell kann ich mir gut vorstellen, dass es so einige Faktoren gibt, die einem die Entscheidung zu diesen Schritt noch zusätzlich erschweren. Was hat euch dennoch dazu gebracht dieses Projekt anzugehen?
In jeder Krise liegt eine Chance. Ohne die Folgen der Pandemie wären die Flächen am Riesenradplatz nicht frei geworden. Zudem wächst der Tourismus in Wien entgegen allgemeiner Rezession weiterhin und Touristen(-gruppen) sind vor allem unter der Woche eine wichtige Zielgruppe für uns.
Wie man über die sozialen Netzwerke mitverfolgen kann, seid ihr ja ununterbrochen in verschiedensten Ländern unterwegs. Magische Globetrotter, wie man so schön sagt. Wie weit wird sich das nun ändern , beziehungsweise was für Veränderungen bringt es für euch als Künstler sonst so mit sich?
Auslandsengagements werden wir in Zukunft natürlich noch selektiver auswählen. Wir freuen uns natürlich sehr darauf, unsere Acts im eigenen Haus unter optimalen Bedingungen vorführen zu können. In gewisser Hinsicht beginnt unsere Karriere damit erst wirklich. Ihr dürft jede Menge neue Illusionen in den nächsten Jahren von uns erwarten, da wir zukünftig viel öfter proben und spielen können.
Inspiration habt ihr euch ja auch vom Magic Castle geholt. Wie weit kann man euer Projekt mit ihm vergleichen? Wo wird es Parallelen geben, beziehungsweise wo wird es sich unterscheiden?
Ziemlich ähnlich wird die Anzahl und Größe der Räume im Endausbaustadium sein, wir führen jedoch vorerst kein Restaurant. Da wir kein Verein sind, kann auch prinzipiell jeder ein Ticket für unsere Shows kaufen. Unser Magic Garden ist als Gastrobereich sogar ohne Ticket für alle Besucher offen. Hier soll beispielsweise auch regelmäßig vereinsübergreifende Magier-Stammtische geben.
Naturgemäß wird der Anteil an europäischen Künstlern höher sein als im Magic Castle und wir möchten untertags auch Angebote an Kinder und Jugendliche machen, die über reine Kindervorstellungen hinaus gehen. Auch programmatisch sind wir etwas flexibler. Wir werden sowohl Festivals mit mehreren Künstlern, wochenlange Engagements einzelner Gastkünstler aber auch regelmäßig unsere eigenen Shows und jene anderer lokaler Fixgrößen zeigen.
Bereits vor rund 150 Jahren gab es das Kratky Baschik Zaubertheater im Prater, damals eines der größten der Welt. Habt ihr euch davon beeinflussen lassen, beziehungsweise wie weit hat es bei eurem Konzept bisher eine Rolle gespielt?
Es ist eine wunderbare Geschichte, dass die Zauberkunst nun nach so langer Zeit wieder in größerem Ausmaß in den Prater zurückkehrt. Für uns wäre die Location aber auch ohne die Geschichte Grund genug gewesen, dieses Projekt zu initiieren. Gemeinsam mit dem Riesenrad und dem Madame Tussauds stehen wir in Zukunft für Qualität am Riesenradplatz und wollen einen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Praters beitragen.
Was wird es sonst noch alles in eurer Magic World ab welchen Zeitpunkt zu sehen geben?
Von Beginn an werden wir ausgewählte Zauberartikel, Merchandising und vor allem Tischmagie im Magic Table & Shop anbieten. Im Magic Theater und Magic Garden im Untergeschoß können wir schon von Anfang an jede Form der Magie zeigen. Auch der Weg vom Eingang bis ins Untergeschoß soll bereits ein magisches Erlebnis werden. Für 2025 planen wir eine Erweiterung um weitere zwei Bühnen und eine Bar, allerdings erst und nur dann, wenn Phase 1 erfolgreich etabliert ist. Stufenweise wollen wir auch Workshops für Kinder und Jugendliche unter der Woche vormittags anbieten.
Am Schluss noch eine ganz andere Frage, die immer von mir am Ende jedes Interviews gestellt wird. Ich interessiere mich bei allen für Hoppalas, die ihnen im Laufe ihrer Show-Karriere auf, oder auch hinter der Bühne einmal passiert sind. 😉 Gibt es eine Geschichte, die ihr mit uns teilen würdet?
Lucca: Da gibt es so viele! Erst vor 2 Wochen bin ich in Frankreich auf einem Seifenblasenfilm auf der Bühne ausgerutscht. Vor mir war dies auch Ramó von Ramó y Alegría passiert. Bei ihm fiel es allerdings nicht auf, weil er ja Comedy-Illusionen zeigt. Angeblich habe ich aber gute Haltungsnoten bekommen, weil ich wie ein Flummi sofort wieder auf den Beinen war. Hoffentlich ist das ein gutes Omen für unser Theater. Man darf stolpern, solange man sofort wieder aufsteht und weitermacht.
Mehr Informationen zu dem Projekt findest du auch bald unter:
Ich wünsche den beiden auf alle Fälle viel Erfolg und bin schon sehr gespannt wie es weitergeht!
Ich freue mich schon jetzt sehr auf die Eröffnung der Magic World.