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Corona Interview mit Martin Haderer

Martin zählt zu den erfolgreichsten Hotel- und Restaurantmagiern Österreichs. Ein Gebiet, dass besonders von den Corona Einschränkungen betroffen war. Wie er die Zeit erlebt hat, hat er mir im Interview verraten.

Viel Spaß beim lesen!

Wie hast du die Pandemie bisher persönlich erlebt? Was hat es für dein Leben bedeutet?

Corona und die damit verbundenen Verordnungen waren zu Beginn ein ziemlicher Schock. Nie hätte es irgendwer für möglich gehalten, dass ein kompletter Lockdown möglich ist und somit ein Stillstand der kompletten Kunst- und Kulturszene. Wie vieles andere auch…

Ich konnte die Zeit privat jedoch gut nutzen für einen Umzug und für kleinere Gartenprojekte, wie Hochbeete anlegen oder ein Tomatenhaus bauen.

Wie bist du als Künstler mit der Situation umgegangen? Was hatte Erfolg und was eher nicht?

Als Künstler und Berufszauberer war es ein Stopp von 100 auf Null. Mitten in der sehr erfolgreichen Wintersaison 2020 ein jähes Ende. Am schwierigsten für mich ist nach wie vor die Ungewissheit wann und wie es weitergeht und ob ich als Zauberer wirtschaftlich tragbar weiter und auf Dauer davon leben kann.

Ich hab mich in den zwangsverordneten auftrittsfreien Monaten so gut wie möglich darauf konzentriert, kreativ zu sein und gesund zu bleiben. Was mir im zweiten Lockdown nicht immer gelungen ist, weil 6 Monaten lang ohne eine einzige Auftrittsmöglichkeit zwischendurch auch ein wenig die Perspektive und die Motivation gefehlt hat. Da bin ich meiner Lebensgefährtin Maria auf jeden Fall sehr dankbar für ihre Unterstützung sowie für ihre Geduld und  das Verständnis für meine Situation als selbständiger Künstler.

Wichtig und gut war auch, die Kontakte zu meinen Kunden laufend zu pflegen, die glücklicherweise sehr treu waren (und sind) und mich so bald wie möglich wieder gebucht haben. Dadurch war ich in den Sommermonaten sehr gut ausgelastet und hatte viele Auftritte. Und 2022 hat definitiv schon besser begonnen wie voriges Jahr… daher bin ich durchaus vorsichtig optimistisch, dass es wieder gut weiter geht.

Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, gibt es etwas, das du aus jetziger Sicht anderes machen würdest?

Mehr und regelmäßiger Sport machen. 😉

Wie hat sich die Pandemie aus deiner Sicht auf die Zauberkunst ausgewirkt? Wo gab es die größten Veränderungen?

Ein Trend waren die Online Shows. Ich durfte für den Aladin (Zauberzeitschrift des MRA) einen Artikel über Online Zaubershows schreiben und mir im Zuge dessen viele Shows per Zoom anschauen. Mein Resümee ist und bleibt: egal ob Theater, Musical, Konzert oder Zaubershow – das Live Erlebnis kann durch eine virtuelle Show, die man vor dem Laptop sitzend konsumiert nicht ersetzt werden. Die Menschen wollen Unterhaltung erleben, die Energie spüren… real und lebendig. Und sobald das wieder uneingeschränkt möglich ist, wird das auch wieder stattfinden. Und lassen sich hoffentlich mehr denn je unterhalten und bezaubern. 🙂

Welche Veränderung in der Welt, die durch die Pandemie entstanden sind, werden deiner Meinung nach auch in Zukunft erhalten bleiben?

Ich glaube und hoffe, dass den Menschen bewusst geworden ist, dass im Leben nichts selbstverständlich ist und ein Bewusstseins- und Wertewandel stattgefunden hat beziehungsweise stattfindet. Das Miteinander wichtig ist, reale soziale Kontakte, wertschätzender Umgang mit Familie und Mitmenschen… und wie schnell alles anders sein kann.

Bei den Auftritten nach den Lockdowns war auf jeden Fall spürbar, dass das Publikum sehr dankbar ist für live Unterhaltung und wie wichtig, gut und gesund das gemeinsame reale Erleben von Kunst- und Kultur und das miteinander Lachen ist.


www.zauberer.co.at

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