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Inspiration – Von zwei auf den Tisch geworfenen Würfeln die Augen auf jeden besonders zu erraten, ohne sie zu sehen.

In meiner Beitragsreihe Inspiration, nehme ich mir Beschreibungen und Ideen aus alten Büchern vor und überlege, wie man diese in der heutigen Zeit einsetzen könnte. Heute mal eine mathemagisches Geschichte…

Was mir an Trickbeschreibungen in den Büchern vergangener Tage am besten gefällt, sind die Überschriften. Von kurz und knackig war damals oft keiner Rede. Mehr waren es, fast schon ein wenig ausschweifende Ankündigungen auf das, was gleich folgen wird. Die oben verwendete Überschrift entstammt dem Buch, mit dem ebenso wenig bescheidenen Titel Der gewandte Zauberkünstler und Hexenmeister in Familien- und Gesellschaftskreisen von A. Ortleb. 

Gleich vorweg, ja es handelt sich um Mathematik. Da muss ein wenig gerechnet werden. Das hat nicht ganz den guten Ruf, wie das neuste, visuelle Münzverschwinden. Aber zu unrecht, wie ich meine! Gut vorgeführt, lässt sich daraus ein Kunststück machen, das die Zuseher ebenso, wenn auch auf einer ganz anderen Ebene verblüfft. Schauen wir uns aber zunächst mal die Originalbeschreibung an…

Derjenige, welcher die Würfel geworfen hat, muß zu der doppelten Zahl, welche der eine von diesen Würfeln anzeigt, noch fünf Augen dazu zählen, und danach die ganze Summe mit eben dieser Zahl (5) multiplizieren. Zu diesen Produkt wird noch die Zahl der Augen des anderen Würfels addiert und dann gefragt, wie hoch sich alle diese Augen belaufen. Davon muß man 25 oder das Quadrat der Zahl 5 abziehen, so bleiben zwei Ziffern übrig, wovon die erste die Augen des ersten Würfels und die andere (der Einer) die Augen des zweiten Würfels offenbart.

Uff… zugegeben, das klingt im ersten Moment nicht gerade sexy. 😉 Es ist aber, etwas in die heutige Sprache übersetzt, durchaus einfach zu erlernen und vorzuführen. Wie wäre es zum Beispiel mit folgendem Vortrag:

“Wissen sie wie Passwörter gespeichert werden?  Nicht einfach so, denn stellen sie sich vor was das bedeuten würde! Jeder, der Zugriff auf eine große Datenbank hat, könnte hunderte, tausende, oder weiß wie viele Passwörter einfach auslesen. Das wäre sicherheitstechnisch mehr als unklug! Aus diesem Grund werden Passwörter kryptisiert gespeichert. Also auf mathematische Weise verschlüsselt. Ich geben ihnen ein Beispiel. Stellen sie sich vor, sie hätten einen Würfel in der Hand und würden einmal Würfeln. Welche Zahl auch immer sie gewürfelt haben, möchten sie speichern. Aber wirklich sicher!

Dafür machen sie folgendes. Verdoppeln sie die Zahl mal in Gedanken. Und nun zählen sie fünf dazu. das Ergebnis multiplizieren sie jetzt im Kopf  mit fünf. Haben sie es geschafft? Sehr gut, dann brauchen wir nur noch einen Schlüssel. Würfeln sie in Gedanken den Würfel nochmal und zählen sie die neu gewürfelte Zahl ebenfalls zum Ergebnis. Nun haben wir ein verschlüsseltes Ergebnis, dass in die Datenbank gespeichert werden kann. 

Ohne die zweite Zahl, den Schlüssel zu kennen, ist es jetzt unmöglich auf die erste Zahl zurück zu rechnen, selbst wenn man die gespeicherte Zahl hacken würde. Wie lautet diese?… 66!… unmöglich,… damit sind natürlich normale Menschen gemeint. Nicht wir Zauberer! Ich brauche nur kurz in ihre Augen zu schauen und sehe… der Schlüssel ist 1, das bedeutet, ihre erste gewürfelte Zahl war 4!

Natürlich stimmt das. Der Zuseher hat sich am Anfang 4 gedacht und das ganze verdoppelt. Also 8. Dazu wird 5 gezählt. Somit ergibt sich 13. Danach wird mit 5 multipliziert. 5 mal 13 ist 65. Danach hat er seinen Schlüssel, die neu gewürfelte Zahl 1, dazu gezählt. Das Gesamtergebnis ist also 66.

Alles was du in Gedanken tun muss, ist 25 von 66 abziehen. Das ist natürlich 41. Die zwei Ziffern zeigen dir auch gleich die beiden gewählten Zahlen des Zusehers an, 4 und 1! 🙂

Natürlich kann man das ganze auch mit echten Würfeln machen. Ich finde es ist so aber ein wirklich praktisches, kleines mathemagisches Experiment für zwischendurch, für das überhaupt nichts benötigt wird. Es kann für nur eine Person, oder auch für 100 gezeigt werden und funktioniert sogar über Telefon oder ZOOM, wie es gerade modern geworden ist. 

Mir gefallen solche kleinen Wunder, was meinst du? 🙂

4 Gedanken zu „Inspiration – Von zwei auf den Tisch geworfenen Würfeln die Augen auf jeden besonders zu erraten, ohne sie zu sehen.

  • Schrenk Oswald

    Hallo . Der Vortrag zum Mathetrick ist perfekt. Super Idee.

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  • Matthias Brain

    Tolle Sache, kannte ich noch nicht….
    tja, alt Bücher sind einfach super Fundgruben 🙂

    Antwort

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