Handmade – das zweite Programm von Paul Sommersguter
Nach seinem ersten Magischen Kabarett hat Paul nun sein zweites Programm fertig gestellt. Neu von der Machart, wie auch vom Inhalt. Aber trotzdem weiterhin magisch und lustig. Ich habe ein wenig mit ihm darüber geplaudert, was uns so alles erwarten wird.
Auf dem Plakat steht der neue Titel Handmade, was allerdings nicht oben steht ist Zauberei. Bis Du nun mehr Kabarettist, oder mehr Zauberkünster?
Paul: Das ist eine gute Frage. Es war eine bewusste Entscheidung, dass Zaubershow nicht drauf steht. Auch mit dem Hintergedanken, dass ich mir bei der zweiten Show die Leute ins Theater hole, die mich bereits kennen. Das heißt, die wissen schon was ich mache. Ich wollte eigentlich einen ganz simplen Titel haben und nicht mehr erklären was es ist. Und natürlich, das ist ein Versuch und ich bin sehr gespannt wie das angenommen wird. Ich glaube das wird gut kommen.
Was wird uns denn erwarten?
Paul: Es wird ein ziemlich schräger, lustiger Abend. Ich habe meine Diplomarbeit geschrieben im Steuerrecht. Und wir wissen ja alle, dass wir alle versuchen Steuern zu vermeiden, aber noch besser wäre es natürlich, wenn man Steuern kassieren könnte. Das ist für jeden eine gute G’schicht eigentlich.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Ich gründe einen Staat. Das haben einige probiert, jetzt in Graz gab es gerade erst das Urteil, war also nicht so erfolgreich. Und Variante zwei, ich gründe eine Kirche. Kirchensteuer, dann bin ich ein reicher Mensch, super. Und da man um eine Kirche zu gründen Wunder vollbringen muss und das mit seinen eigenen Händen, sprich Handmade, ist das ja prädestiniert um den Abend herzunehmen und eine Kirche zu gründen damit man dann auch Steuern Kassieren kann.
Das klingt ja jetzt schon fast ein bisschen mehr nach Kabarett-Programm als Zauberprogramm?
Paul: Es ist ein bisserl ein sozialkritischer Gedanke natürlich auch dabei. Es wird sehr, sehr lustig. Ein bedeutender Teil hat kabarettistische Wurzeln. Das ist auch ein Grund warum ich es nicht drauf geschrieben habe was es ist, weil es sich die Waage hält. Es ist natürlich überwiegend Zauberkunst, weil da komm’ ich her, das bin ich, das kann ich. Aber je länger ich das mache und je mehr Bühnenshows ich spiele, desto wichtiger wird mir der Unterhaltungswert.
Wenn ich jetzt sage desto weniger wichtig wird mir der Effekt, stimmt das nicht. Der Effekt ist nach wie vor das wichtigste, der Höhepunkt der einzelnen Routine. Aber die Einfachheit und Klarheit des Effektes, so wie der Unterhaltungswert wird mir viel wichtiger. Wenn ich Zaubershow drauf schreibe stimmt es nicht, wenn ich Kabarett drauf schreibe ist es auch nicht richtig. Es ist eine gute Mischung von beiden Elementen.
Spielst Du lieber in Wien, oder lieber mehr in der Steiermark? Wo bist Du mehr zuhause?
Paul: Das ist eine schwierige Frage. Ich bin ein stolzes steirisches Landkind, mit meinem Hartberger Kennzeichen auf dem Auto. Aber ich lebe schon in Wien, das ergibt sich einfach, wenn man hier mehr Arbeit hat. Wo ich dann spiele ist mir dann nicht ganz sich wichtig, weil ich spiele gern. Und ich bin dankbar, wenn ich spielen kann. Und i gfreu mi, ganz egal wo’s is.
Aber ich spiele natürlich gerne in Wien, denn da sind die Wege Kürzer (lacht). Wenn Du nach Innsbruck fährst, für eine Show, ist das mit viel mehr Aufwand verbunden.
Gibt es einen Unterschied im Publikum? Werden Zauber-, oder auch Kabarettprogramme anders aufgenommen je nachdem wo man spielt?
Paul: Oh ja, sicher. Humor unterscheidet sich schon sehr nach Region. Aber ich komme ja von der anderen Seite. Ich komme vom ländlichen Publikum. Der intellektuelle Wiener mit der schönen Sprache, der hat dann vielleicht ein schwierigeres Standing in der Steiermark, in Kärnten , oder in Salzburg. Da habe ich kein Problem, denn da komme ich her. Ich kenne die Leute von klein auf, ich weiß wie sie ticken (lacht). Ganz im Gegenteil, ich mag das – das auch nicht falsch zu verstehen – wenn das Publikum einfach gestrickt ist. Mir taugt des.
Ich komme ohnehin immer mehr drauf, dass es nicht gescheit ist die Pointen zu kompliziert zu stricken. Die Leute kommen um 17:00 Uhr von der Arbeit heim, sind um 19:30 im Theater, oder in der Show, sind müde und haben vielleicht nicht mehr die Ressourcen sich hier 2 Stunden voll zu konzentrieren. Jede Subtlety und jedes Wort in die Waagschale zu legen, ist wahrscheinlich der falsche Weg, weil einfach vieles gar nicht so wahrgenommen wird.
Und wird es wieder Tiere in der Show geben?
Paul: Ja. Und ich freue mich schon sehr darauf. Aber keiner, der bisher in Wien gesehen wurde. Aber es gibt einen richtig feinen Act, auf den freue ich mich schon sehr und es wird tierisch gut
Nun zur meiner Lieblings-Abschlussfrage. Gibt es ein schönes Hoppla, ein schönes peinliches Erlebnis aus deinen Künstlerleben?
Paul: Ich spiele ja den Magic Sunday in Graz und da gab es den typischen Paul Moment. Wo man genau weiß, das kann eigentlich nicht passieren. Eine Geschichte, die war sehr, sehr lustig. Ich hatte eine Nadelschlucknummer in der Show. Und ich bin da sehr akribisch in der Vorbereitung, Ich habe eine Setup-Liste. Da steht draus, was wohin gehört, was brauch ich, in welche Taschen gehört das. Wir spiele die Show immer zwei Jahre und die entwickelt sich weiter. Ich kam auf die Idee vorher noch einen Quickchange einzubauen. Super Idee, denn es passt mit der Musik. Das heißt, was macht der Paul? Er zieht alles an, zieht sich für den Quickchange an, geht zur Setup-Liste, steckt sich alle seine Requisiten ein die er braucht für die Nummer, kontrolliert alles und tritt auf. Und jetzt kommt der Quickchange (lacht). Und mit dem Quickchange habe ich auch gleich alle meine Requisiten verloren (lacht). Und habe es aber nicht gemerkt, das ist die größte Pointe. Ich komme zu den Punkt wo ich in die Tasche greife (lacht) und die Taschen sind leer. Zum Glück war es die Sunday Show, das heißt auf Zuruf der Kollegen haben sie mir die Sachen dann zugesteckt. Das war herrlich.
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