Umweltschutz

GREEN FRIDAY – 100% für die Umwelt

Wer bei uns auf einen Black Friday wartet, wartet vergeblich. Der WWF Deutschland hat das aus meiner Sicht treffend zusammengefasst: “Der Black Friday ist kein Feiertag für unseren Planeten, sondern ein wahrhaft schwarzer Tag im Wettlauf gegen Klimakrise und Artensterben.

Stattdessen möchte ich diesen Tag nutzen um ein wenig zusammenzufassen wo sich der Zaubermarkt hin entwickelt hat und welche Möglichkeiten es für die Zukunft gibt. Tatsache ist nämlich, der Zaubermarkt ist in Puncto Nachhaltigkeit eine einzige Katastrophe geworden.

Ein Grundproblem gab es immer schon. Schon früher wurden Dinge gekauft, einfach nur um sie in den Kasten zu stellen und dort verstauben zu lassen. Viele habe ich kennen gelernt die mir von ihren Dingen daheim erzählen, die sie über Jahre oder gar Jahrzehnte gesammelt haben. Manchmal Kästen, machmal auch ganze Zimmer voll! Waren es früher aber nur ein paar, hat sich die Zauberszene in den letzten zehn Jahren massiv verändert!

Es sind mehr, viel mehr! Social Media Kanäle erreichen zigtausende jeden Tag. In manch Webshops findet man mittlerweile eine Auswahl, mehr als sich ein Mensch in seinem gesamten Leben ansehen kann. Auch kein Händler hat mehr die Möglichkeit sich ernsthaft mit alldem auseinander zu zu setzen was da so auf den Markt geschwappt wird. Dabei wäre das doch einer seiner wichtigsten Aufgaben! Stattdessen kaufen nun Menschen Dinge ein, von denen sie meist nicht genau wissen was es ist, bei jemander der es ebenso nicht weiß. Verrückt, oder?

Die Zeiten in denen ein Händler sich hinsetzt, alles ausprobiert und dann noch für alles was er hat Übersetzungen schreibt, die er vielleicht sogar noch mit eigenen Ideen erweitert sind bei den meisten vorbei. Stattdessen versucht man anders zu Punkten. Man hat immer das neueste und das zum besten Preis. Dies führt dazu, dass die Auswahl steigt und die Preise sinken. Ist doch großartig oder?

Nicht so ganz. Sinkende Preise bedeutet nämlich auch sinkende Spannen. Damit sich das ausgeht muss wiederum mehr verkauft werden. Egal was, egal an wem. Hier in meinem Blog unter der Rubrik Zaubermarkt habe ich schon so einige Dinge beschrieben bei denen es mich wunder, wie sie am Markt gelandet sind. Andererseits auch wieder nicht. Denn das ist auch schon der zweite Punkt, die scheinbar größere Auswahl. Gleich vorweg, tatsächlich kommen auch immer wieder gute, praxistaugliche Dinge raus, mit denen jemand was anfangen kann. Aber falls du Newsletter von mehreren Onlinehändlern bekommst, schau mal ob du noch welche hast die vor einem Jahr oder auch vor zwei Jahren verschickt wurden. Schaue dir mal durch was da angeboten wurde. Was davon gibt es noch? Was davon wird von irgendjemanden irgendwo vorgeführt? Man merkt schnell, dass sich hier so einige Eintagsfliegen verstecken.

Aber der Markt lebt aktuell davon, dass jede Woche ein Dutzend neuer Dinge in den Newslettern landen. Hier kann einfach nicht alles Gold sein was glänzt. Man stelle sich zum Beispiel folgendes vor. Da werden in Amerika Spielkarten produziert. Diese werden dann zu irgendeinem anderen Punkt der Welt geflogen. Dort sitzen dann erfinderische Nachwuchszauberkünstler die daraus Kartengimmicks basteln. Irgendeine tolle Geschichte, die zwar aus dem meisten Winkeln nicht herzeigbar ist und ein Gummi jedes dritte mal mit viel Gefummel getauscht werden muss, aber am Video sieht es toll aus. Gebastelt wird allerdings nur einmal fürs Tutorial. Danach werden DIY Kits zum selber balsteln gepackt und alles zurück nach Amerika geflogen.

Der Großhändler kündigt eine neue Sensation an und weltweit landet das ganze in den Newslettern. Es ist zwar noch im sogenannten Presail und somit noch gar nicht real erhältlich und niemand hat es je gesehen, aber hey, jeder möchte der erste sein.  Und dann geht die Reise ein drittes mal los. Natürlich wieder mit dem Flugzeug. Endlich kann es nun ausgeliefert werden um dann letzendlich da zu landen wie viele Produkte vor ihm. In irgendeinem Kasten wo es aufgrund seiner fehlenden Praxistauglichkeit das Schicksal vielere seiner Vorgänger teilt.

Und so, oder so ähnlich geschieht es mitlerweile laufend. Prodziert, dreimal um die halbe Welt geflogen, im Kasten eingemottet. Tausende von magischen Artikeln. Ist das im Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen unser Ernst? Brauchen wir hier tatsächlich auch noch einen Black Friday um das ganze noch zusätzlich zu befeuern? Ich denke nicht.

Aus diesem Grund möchte ich mich mit der Trickbox der Idee des Green Friday anschließen. Bei uns gibt es heute bewusst keine Prozente, sondern stattdessen einen Link. Einen Link zum WWF, der fünf Tipps zusammen gesammelt hat, wie du aus dem heutigen schwarzen Tag einen grünen Tag machen kannst.

Viel Spaß beim lesen! 🙂

www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/fuenf-tipps-fuer-einen-green-friday

 

Und was können wir nun tun?

Moment!” wirst du als aufmerksamer Leser jetzt sagen. Da wurde doch am Anfang Ideen für die Zukunft angekündigt. Ich denke ein bewussteres Kaufen ist eine der Schlüsselgeschichten. Gerade bei dem neuen Zeug ist es so, dass irgendwas angekündigt wird, das danach sehr rasch erstmal ausverkauft ist. Es ist ein guter Schritt immer erstmal den ersten Ausverkauf abzuwarten. Hat auch den Vorteil, dass man danach schon sieht wie weit es von anderen vernwendet wird, beziehungsweise die Meinungen dazu sind.

Zudem können Fehlkäufe durch gezielte Beratung vermieden werden. Vieler meiner Kunden nutzen die Chance mir Fragen zu Produkten zu stellen, wenn sie überlegen ob es das passende Produkt für sie ist. Und ich denke das ist eine Kultur, die wir wieder verstärken sollten. Gerade im Zauberhandel, wo man ja meist nicht genau weiß was man kauft, bis man es in den Händen hat. Somit, fragt nach!

Nachfragen, dass kann man natürlich nicht nur bei Händlern. Man sieht welch wichtige Funktion Zauberklubs hier immer noch haben können. Und nicht nur dafür. Was da so manche zuhause liegen haben, reicht oft für ein mehrere Zaubererleben. 😉 Und immer wieder sind hier ja auch gute Dinge dabei. Wie wäre es wenn wir beginnen würden diese untereinander auszutauschen? In immer mehr Städten gibt es mittlerweile umfunktionierte Telefonhütten die als Büchertauschplatz nun ein neues Leben geunden haben. Welch schöne Idee für den nächsten Klubabend? Vielleicht könnte man mit so etwas auch den nächsten Händlerbereich bei einem Zauberkongress ergänzen? Ein großer Tisch wo jeder drauf legen kann was er nicht mehr braucht und jeder sich nimmt was er gerne möchte.

Das sind drei kleine Idee, die helfen könnten. Hast du noch mehr? Schreib es in ein Kommentar! 🙂

 

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