Zauberszene

Close Up Symposium – Mehr als hundert Zauberer in Wiener Neustadt

Vor drei Jahren war Wiener Neustadt noch eine Wüste was Zauberei angeht. Zwar gab es vor längerer Zeit schon mal einen Zauberladen, damals geführt von Thomas Kulp, aber an den kann sich kaum mehr jemand erinnern. Heute ist Wiener Neustadt zu einem Hot Spot der Magie in Österreich geworden. Neben der Trickbox gibt es hier regelmäßig Zaubertreffen, eine laufende Dinner Show,  so einige weitere Auftritte von Zauberkollegen und last but not least  Bill Cheungs Magic Theater als absolutes Highlight.

Und nicht nur das Theater selbst, sondern auch so manch Veranstaltungen die dort stattfinden. So wie das Close-up Symposium, bei dem Ende September mehr als einhundert Zauberer aus der ganzen Welt anreisten. Darunter unzählige bekannte Namen, ehemalige und aktuelle FISM Preisträger, insgesamt viel zu viele um hier eine Aufzählung zu beginnen.

Seminare, Shows, Privat Sessions, eine kleine Händlermesse eine große Gala am Schluss und ein Wettbewerb mit 36 Teilnehmern, mehr Programm geht nicht. Für mich auch hier schon ein wenig zu viel um sich alles anzusehen, war ich auch ein wenig mit meinem Stand beschäftigt. Ich denke die meisten mussten sich entschieden was sie sehen möchten, ging es doch auch bis spät in die Nacht weiter.

Mein Zauberkollege Harald Hoffmann-Tombor, mit dem ich seit mehr als einem Jahr Magie zum Dessert spielen darf, hatte bei dieser Veranstaltung sein Wettbewerbs-Debüt. Es hat mich sehr gefreut, dass er sich hier mit einer soliden Darbietung präsentieren konnte. Der gesamte Wettbewerb war übrigens voll mit guten Nummern! Es war faszinierend, wie viel Aufwand hier betrieben wurde. Immer wieder mussten ganze Tische für den Aufbau hin und her getragen werden. Wahrscheinlich heißt es deswegen Tischmagie. 😉

Was mir beim Wettbewerb besonders gefallen hat waren die unheimlich kreativen Ideen mit denen die Close Up Wunder präsentiert wurden. Von lustigen Darbietungen, über ganze Kurz-Thriller bis zu tragischen Themen war hier alles mit dabei. Der Gewinner des Awards war übrigens Sergio Starman aus Argentinien, einen Vertreter der Magie Nouvelle. Eine wirkliche großartige Nummer. bei der ein Glas, eine Schnapsflasche, eine Foto der Frau und ein Ehering scheinbar die Kontrolle über den Künstler bekommen. So unglaublich viel was hier passiert und Schauspielerisch wirklich toll umgesetzt, da blieb am Ende keiner beim Applaus am Sessel sitzen!

Zusammen mit Kurzseminaren war das Seminarangebot so groß, dass man mit einer gefühlten Million an neuen Ideen das Symposium verlässt. Von klassischen Seminaren mit Boris Wild, über eine Erklärung einer Wunderschönen Seilroutine ohne jeglichen Gimmick von Francis Tabary bis zu unglaublich praktischen Ideen von Flip und vieles mehr. Für mich einer der Highlights war hier klar Roberto Giobbi. Und das eigentlich nicht wegen den gezeigten und erklärten Kunststücken, sondern wegen den vielen Theoretischen Überlegungen zur Zauberei im allgemeinen, über die man sonst so wenig hört und spricht!

Müde bin ich am Samstag Abend bei der Gala gesessen. Aber die Müdigkeit war schnell verflogen, als diese von Giancarlo Scalia eröffnet wurde, bei dem vier unterschriebene Karten ununterbrochen wieder in seine Taschen wanderten. Auch hier möchte ich mich kurz halten, um nicht den Rahmen dieses Beitrags zu sprengen. Was aber auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf ist Markobi! Es ist schon verrückt, wenn man in Wiener Neustadt im Theater des Weltmeisters der Kartenzauberei von 2018 sitzt und den neuen Weltmeister von 2022 auftreten sieht. Ihn mit dieser Nummer live erleben zu dürfen war schon genial!

Markobi

Nach so vielen, unzähligen Eindrücken, von denen leider nur ein Bruchteil in diesem Blog Platz haben können, gibt es eigentlich nur mehr einen Wunsch. Lieber Bill, ich hoffe es wird wieder so ein Symposium bei dir geben! 🙂

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