Virales Marketing in der Zauberei
Wie die Zauberei das Web erobert.
Wie einfach waren die Anfangszeiten des Internets. Plötzlich konnte man sich wunderbar online mit einer kleinen Webseite präsentieren. Aber schon bald mussten diese immer mehr können. Bessere Fotos, Videos, Suchmaschinenoptimierung,… usw. wurde Thema. Dazu kam, dass die Endgeräte immer unterschiedlicher wurden. Dann kamen noch die unzähligen Portale, wo man sich eintragen konnte. Und mit den ersten Soical Media Ideen tat sich eine vollkommen neu Welt auf.
Plötzlich reichte eine Webseite nicht mehr. Vom Youtube-Kanal, über eine Facebook Seite bis zum Instagram-Profil wusste man gar nicht mehr wo man anfangen soll. Die die Entwicklung hat gerade erst begonnen. Das neue Internet ist vollkommen anders, als es früher war. Die Zeiten des Top-Down Marketings, wo man sich auf einer Webseite so gut wie möglich präsentiert sind nun endgültig Geschichte. Die User von heute wollen Kommunizieren, Bewerten, Feedback geben und vieles mehr.
Und sie wollen vor allem eines gerne – lustiges, aufregendes, schockierendes,… etc. finden, dass sie mit ihren Freunden teilen können.
Einer der ersten viralen Clips mit Zauberei die um die gesamte Welt gingen war wohl die Britin Ursula Martinez, die ein kleines rotes Tuch immer wieder aufs neue verschwinden und wieder erscheinen lies. Das alleine wäre wohl noch nicht wirklich spektakulär gewesen. Jedoch zog sie sich dabei nach jeder Wiederholung ein wenig mehr aus, bis sie am Ende nackt vor dem Publikum stand. Sex sells 😉
Aber auch auf viele andere Wege wurden magische Clips Viral. Vom Zauberer, der vor den Augen eines Polizisten Drogen verschwinden lässt, über Fails mit dem Nageltrick bis hin zu Clips, die ihre Viralität aufgrund von tatsächlich hervorragender magischer Leistung erlangten. Zuletzt zum Beispiel die mittlerweile weltberühmte und auch preisgekrönte Nummer von Eric Chien.
Was viel geteilt wird, kann dabei natürlich auch eines – Botschaften transportieren. Ein spannendes Thema also für jeden, der für irgendetwas Werbung machen und eine Werbebotschaft auf Reisen schicken möchte. Aus Webshops kennt man ja bereits die unzähligen Varianten an Democlips von Produkten. Teilweise so phantasievoll gestaltet, dass das eigentliche Produkt kaum mehr zu erkennen ist und so mancher schon mal Dinge gekauft hat, wo er danach mehr als erstaunt war, als er sie dann in den Händen gehalten hat.
Auch so einige Zauberkünstler haben das bereits für sich enteckt und stellen Clips mit kurzen, visuellen Effekten online. Ein Beispiel aus der Österreichischen Zauberszene ist Wolfgang Moser mit und der Rubik Cube. Ein Clip, der mittlerweile 194 mal geteilt wurde (Stand 31.01.2019).
Aber nicht nur Künstler werben hier für sich. Ganze Shows nutzen mittlerweile Möglichkeiten wie diese um Besucher anzulocken. Immer mehr auch in Österreich. Ein Beispiel dafür ist der Magic Slam, bei dem die Protagonisten selbst in den Clips aufgetreten sind. Ein anderes ist die “The Illusionists” Show. Möglicherweise hast Du ja in den letzten Wochen den einen oder anderen Clip von jungen Künstlern gesehen, die auf diese Show in Wien aufmerksam machen. Gezielt wurden hier junge talentierte Nachwuchskünstler gesucht, die potenzielles Publikum in der Community zur Show locken. Dafür erhielten Sie selbst die Möglichkeit die Show zu Besuchen. Eine Win-Win Situation, die dazu geführt hat, dass einige junge Künstler sich eine hochpreisige Show ansehen können und die Show selbst in der Stadthalle mittlerweile in eine größere Halle gewechselt ist um das Publikum unterzubringen. Cool, oder?
Natürlich gibt es auch Shows aus der traditionellen österreichischen Zauberszene raus, die sich sehen lassen können. Die nächste große im Rahmen des Zauberfestival-Kongresses in Bad Aussee. Beworben allerdings zu einem großen Teil über Ideen wie schöne Landschaftsbilder und Weißwurstparty im Rahmenprogramm. Die Zielgruppe wurde zwar erreicht und die limitierte Anzahl Karten verkauft, die Chance eine breite Öffentlichkeit zu erreichen zur Zeit aber leider noch nicht genutzt. Aber noch sind ja einige Monate Zeit und auch die Show mit ihren großartigen Line Up (Dr. Blubble, Tricky Niki, Otto Wessely & Christa, Albert Tröbinger, Cornelia Weiland, Thommy Ten & Amelie van Tass, Magic Christian, Wolfgang Moser, Norbert Ferré und Jonglissimo) hat gute Chancen medial wahrgenommen zu werden.
Auch für die Shows der Zauberklubs, wäre es nicht schlecht wenn sich hier in diesem Sektor ein wenig tun würde. Der zur Zeit fehlende Nachwuchs macht sich hier leider bemerkbar. Termine sind zum Teil gerade mal als Bild auf die eigene Webseite gestellt, oder es finden sich Einträge versteckt auf kaum besuchten Webseiten. So manche gute Shows haben es gleichzeitig schwer ihr Publikum zu finden. Werden die sogenannte Streetmagic Clips von jungen Zauberern von so manchen alten Hasen belächelt, steckt womöglich genau hier großes Potenzial für die Werbung der Gästeabende der Zukunft.
Am anderen Ende der Welt wird bereits versucht neue Wege zu gehen. Ein wunderbares Video aus Québec macht derzeit die Runde mit drei mehr als originellen Ideen für die Bewerbung eines magischen Events. Ich bin schon gespannt, wann in Österreich die ersten Künstler, oder vielleicht sogar die ersten Zauberklubs ähnliche Ideen umsetzen um Magie wieder dahin zu bringen wo sie hingehört – an die Menschen da draußen, die verblüfft werden sollen. Oder anders gesagt – die Show beginnt mit dem ersten Flyer. In diesem Sinne viel Spaß beim ansehen! 🙂
Pingback: Time goes by – Trickbox – Blog